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Buren in einem Schützengraben vor Mafeking (Aufnahme von 1900)

31. Mai 1902 - Das Ende des Zweiten Burenkrieges in Südafrika

Stand: 24.05.2022, 08:59 Uhr

Ein Krieg unter Kolonialherren: In Südafrika streiten Buren und Briten im 19. Jahrhundert um die Vorherrschaft. Die Frage ist: Wer hat die Macht, die Ureinwohner zu unterdrücken und ihr Land auszubeuten?

12. Oktober 1899, südlich von Mafeking. Die britischen Truppen in der Garnison am Molopofluss warten auf Nachschub. Eine burische Patrouille zerstört die Eisenbahnlinie. Mit diesem Scharmützel beginnt der Zweite Burenkrieg im südlichen Afrika. Die Auseinandersetzung hat eine lange Vorgeschichte.

Seit 1652 ist das heutige Südafrika eine niederländische Kolonie. 1806 besetzen Truppen des britischen Empire die Kapkolonie und unterwerfen die niederländischen Kolonisten. Außerdem schaffen die Briten in den 1830er-Jahren die Sklaverei ab. Den Verlust der billigen schwarzen Arbeitskräfte nehmen ihnen die burischen Bauern übel.

Das Ende des Burenkrieges (am 31.05.1902)

WDR ZeitZeichen 31.05.2022 14:56 Min. Verfügbar bis 31.05.2099 WDR 5


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Goldfunde stärken Buren

Die Buren ziehen sich in das Hinterland der Kapkolonie zurück - und besetzen dabei Gebiete, die Ureinwohnern gehören. Zwei unabhängige Burenrepubliken werden gegründet: der Oranje Freistaat und die Südafrikanische Republik in Transvaal.

Als die Briten von einem Kolonialreich vom Kap bis nach Ägypten träumen, besetzen sie 1877 Transvaal. Es kommt zum ersten Krieg gegen die Buren, den diese 1881 gewinnen und wieder unabhängig werden. Als in Transvaal Gold gefunden wird, wächst ihre wirtschaftliche Macht.

Briten lancieren Putsch

Die Buren machen mit britischen Feinden, aber auch anderen Ländern wie Deutschland gute Geschäfte. Deshalb versuchen die Briten 1895, die Regierung in Pretoria mit einer Geheimaktion zu stürzen. Doch der Putsch scheitert. Die Buren kaufen daraufhin deutsche Waffen und lassen Offiziere in Deutschland ausbilden. 1897 schließt Transvaal eine Militärallianz mit dem Oranje Freistaat.

London sieht seine imperiale Überlegenheit bedroht und lässt Truppen aufmarschieren. Paul Krüger, der Präsident der Südafrikanischen Republik, versucht, die Briten zum Abzug zu bewegen - vergeblich. Es kommt zum Zweiten Burenkrieg.

Anfang der Apartheid

Die Briten gehen auch gegen Zivilisten vor: Frauen und Kinder werden in Konzentrationslager gesperrt. Insgesamt sterben rund 21.000 Menschen durch Unterernährung oder Krankheit in diesen Lagern. Darunter sind sowohl Buren als auch südafrikanische Ureinwohner.

London setzt sich dank seiner Übermacht durch: Am 31. Mai 1902 geben die Buren ihre Unabhängigkeit auf und erkennen die Souveränität des britischen Königs Edward VII. an. Im Gegenzug kommen alle burischen Kriegsgefangenen frei. Außerdem wird die niederländische Sprache, das Afrikaans, unter Schutz gestellt.

Die beiden annektierten Burenrepubliken sollen sich in Zukunft selbst verwalten dürfen. Das Wahlrecht für Schwarze, das es in der Kapkolonie gab, soll allerdings dort nicht automatisch eingeführt werden.

Dieser Friedensschluss zwischen Briten und Buren ist der Anfang von dem, was später als Apartheid die südafrikanische Gesellschaft Jahrzehnte lang spaltet.

Autorin des Hörfunkbeitrags: Andrea Kath
Redaktion: David Rother

Programmtipps:

ZeitZeichen auf WDR 5 (9.45 Uhr) und WDR 3 (17.45 Uhr) erinnert am 31. Mai 2022 an das Ende des Zweiten Burenkrieges. Das ZeitZeichen gibt es auch als Podcast.

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