Im Sommer 1997 erscheinen Fotos der geborenen Diana Frances Spencer mit ihrem neuem Freund Dodi Al-Fayed in den Klatschspalten der Regenbogenpresse. Sie zeigen eine sichtlich zufriedene Prinzessin beim Sonnenbaden, bei Umarmungen und Küssen mit ihrem Freund auf einer Yacht vor Sardinien.
"Diana war brillant darin, die Presse zu benutzen für ihre Botschaften an die Welt", sagt ihre Biografin Tina Brown. "Das war eine Begabung, die sie von Anfang an hatte." Die Botschaft nach dem Rosenkrieg mit ihrem Ex-Mann lautet wohl im August 1997: "Seht her, es geht mir gut – ohne dich!" Es wird ihre letzte Botschaft sein.
Nach dem Badeausflug steigen Diana und Dodi in seinen Privatflieger nach Paris. Der Sohn des ägyptischen Milliardärs Mohamed Al-Fayed möchte Diana zum Abendessen ausführen. Doch wieder einmal folgen Fotografen der Limousine. Dodi entscheidet sich schließlich für ein Abendessen im Hotel Ritz, das seinem Vater gehört. Hier sind die beiden weitestgehend ungestört.
Mit Tempo 100 durch Paris
Die letzten Bilder der lebenden Prinzessin zeigen sie in ausgelassener Stimmung beim Verlassen des Hotels. Danach steigt Diana gemeinsam mit Al-Fayed, dem Bodyguard Trevor Rees-Jones und dem Fahrer Henri Paul offensichtlich kurz nach Mitternacht in eine Limousine. Mit ihr braust sie in Begleitung einiger Paparazzi in die Pariser Nacht davon.
Wenig später rast der schwere Wagen mit Tempo 100 über die Place de la Concorde und kracht kurz darauf gegen den 13. Pfeiler im Tunnel unter der Place de l`Alma. Der Fahrer und Dodi sind sofort tot. Prinzessin Diana wird schwer verletzt, aber noch lebend aus dem Wrack geborgen. Doch die Ärzte bekommen ihren Kreislauf nicht mehr stabilisiert.
Großbritannien steht unter Schock
Am frühen Morgen des 31. August 1997 melden die Nachrichtensender weltweit: "Prinzessin Diana ist tot." Dianas Bruder, Earl Charles Spencer, erhebt schwere Vorwürfe gegen die Medien: "Ich habe immer schon geglaubt, dass die Presse sie umbringen würde. Jeder Zeitungschef, jeder Redaktionsleiter hat heute Blut an seinen Händen." Die Rolle rücksichtsloser Fotografen der Boulevardmedien wird intensiv diskutiert, das Wort "Paparazzo" wird zum allseits bekannten Schimpfwort.
Großbritannien steht unter Schock. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wird die "Prinzessin der Herzen" beerdigt. Ihre Söhne William und Harry begleiten den Sarg ihrer Mutter durch London. Elton John rührt die Fernsehzuschauer in aller Welt mit seinem Lied "Goodbye England’s Rose".
Wurde die Prinzessin getötet?
Mohamed Al Fayed, der Vater von Dianas getötetem Liebhaber Dodi, behauptet, der Ehemann der Queen habe ein Mordkomplott angezettelt. Je länger die polizeilichen Untersuchungen des Unfalls dauern, um so mehr Verschwörungs-Theorien machen die Runde. Doch keine wird bestätigt. Das Ansehen das britischen Königshauses leidet dennoch nachhaltig unter den Ereignissen rund um Dianas Tod.
Der britische Chefermittler Lord Stevens verkündet 2007 in seinem Abschlussbericht: "Es gab keine Verschwörung". Dem Bericht zufolge war der Tod Dianas ein "tragischer Unfall" – verursacht durch einen betrunkenen Fahrer, der 1,7 Promille Alkohol im Blut hatte.
Autorin des Hörfunkbeitrags: Ariane Hoffmann
Redaktion: Gesa Rünker
Programmtipps:
ZeitZeichen auf WDR 5 (9.45 Uhr) und WDR 3 (17.45 Uhr) erinnert am 31. August 2022 an Prinzessin Diana. Das ZeitZeichen gibt es auch als Podcast.
ZeitZeichen am 01.09.1947: Vor 75 Jahren: Rundfunkchor und Rundfunkorchester des WDR werden gegründet