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Zeichnung zeigt E. T. A. Hoffmann, er trägt einen Backenbart und schaut sehr ernst

25. Juni 1822 - Der Dichter und Komponist E. T. A. Hoffmann stirbt

Stand: 17.06.2022, 10:48 Uhr

Er ist ein wahres Universalgenie, er dichtet, zeichnet und komponiert. Obwohl die Musik seine größte Leidenschaft ist, wird er vor allen Dingen als Dichter der Schauerromantik bekannt.

Ernst Theodor Amadeus Hoffmann führt ein Doppelleben: Tagsüber verdient er als Kammergerichtsrat seinen Lebensunterhalt als braver Beamter. Nachts folgt er seinen wirklichen Interessen und lotet als Künstler die geheimnisvollen Schattenseiten der menschlichen Existenz aus. Seine Leidenschaft gilt der Musik - aus Verehrung für Mozart gibt er sich den Vornamen Amadeus - aber den größeren Erfolg hat er als Dichter. Er wird zu einem der erfolgreichsten Vertreter der Spätromantik.

E.T.A. Hoffmann, Schriftsteller (Todestag, 25.06.1822)

WDR ZeitZeichen 25.06.2022 14:57 Min. Verfügbar bis 25.06.2099 WDR 5


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Ein solider Brotberuf und verwegene Spottzeichnungen

Hoffmann wird 1776 in Königsberg als Sohn eines Hofgerichtsadvokaten geboren und folgt später mit einem Jura-Studium der familiären Tradition. Es wird ein Brotberuf, der ihm die Kunst finanziert. Immer wieder eckt Hoffmann an: Mal mit Spottzeichnungen von hochrangigen Militärs, mal rastet er aus, weil eine seiner 15-jährigen Gesangsschülerinnen, in die er verliebt war, einen Kaufmann heiraten soll.

Doch in der Musik findet der unstete Geist zu höchster Konzentration: Er komponiert die Zauberoper "Undine" über einen weiblichen Wassergeist. Die Uraufführung 1816 in Berlin ist ein großer Erfolg. Ein Brand im Schauspielhaus zerstört die Undine-Partitur, das Bühnenbild, die Kostüme - und Hoffmanns Karriere als Komponist.

Schaffensrausch zum Lebensende

Hoffmann tritt wieder in den Staatsdienst ein und schreibt sich in den Nächten in einem wahren Schaffensrausch: In nur acht Jahren verfasst er unter anderem über 40 Erzählungen und sieben Romane - insgesamt mehrere Tausend Seiten. Dazu gehören "Die Elixiere des Teufels" und der Zyklus "Nachtstücke" - mit menschlichen Automaten, viel Alchemie sowie Traumata und Träumen. Die Schauerromantik lotet die dunklen Seiten der menschlichen Psyche aus. Aber Hoffmann hat auch einen spitzfindigen Humor, das zeigt er mit seinem Roman "Lebensansichten des Katers Murr", einer Parodie auf das damals sehr beliebte Genre des Bildungsromans.

Das Universalgenie gerät immer wieder in finanzielle Not, wird zum Alkoholiker. Am Ende seines Lebens quält ihn eine Krankheit, die seine Beine und Arme lähmt, schließlich auch die Muskeln seiner Atemorgane. Am 25. Juni 1822 stirbt E. T. A. Hoffmann mit 46 Jahren in Berlin.

Autorin des Hörfunkbeitrags: Andrea Klasen
Redaktion: David Rother

Programmtipps:

ZeitZeichen auf WDR 5 (9.45 Uhr) und WDR 3 (17.45 Uhr) erinnert am 25. Juni 1822 an E. T. A. Hoffmann. Das ZeitZeichen gibt es auch als Podcast.

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