Eine fast ganz normale Familie in der Vorstadt von Phoenix, Arizona. Schon als Zehnjähriger dreht Steven Filme. Die Kamera hat er von seinem Vater bekommen, einem Elektro-Ingenieur. Die Mutter ist kreativ, ausgeflippt. Steven und seine drei Schwestern sind anders als die anderen Kinder.
Mit der Kamera Respekt verschafft
Steven ist ein ruhiger, schmaler Junge, ein Einzelgänger. In der Schule wird er gehänselt. Er flüchtet sich in Geschichten. Mit seiner Kamera wird er von den anderen Jugendlichen respektiert, dreht Abenteuer- und Actionfilme, verwandelt die Schulkameraden in Soldaten und Außerirdische.
Sieben-Jahres-Vertrag als 22-Jähriger
Nach dem College will er Film studieren, doch er wird abgelehnt, zwei Mal. Als er die Universal Studios in Hollywood besucht, ist für ihn die Sache klar. Spielberg erzählt später, er habe einfach ein Büro auf dem Studiogelände bezogen.
Eine schöne Geschichte. Tatsächlich hat der Universal-Produzent Sid Sheinberg den Kurzfilm "Amblin" gesehen, der Preise auf Festivals gewonnen hat. Er bietet dem 22-Jährigen einen Sieben-Jahres Vertrag als Fernsehregisseur an.
Auf dem Highway Richtung Hollywood
Jung-Regisseur Spielberg wirkt wie ein Collegeboy mit langen Haaren und verträumtem Blick. Kaum jemand nimmt ihn ernst. Doch dann dreht er 1971 den Fernsehfilm "Duell": Ein ganz normaler Geschäftsmann wird in seinem Auto auf einem ganz normalen Highway im kalifornischen Nirgendwo von einem Tanklaster verfolgt und entkommt nur knapp dem Tod.
Frühes Meisterwerk im Geiste Hitchcocks
Spielberg dreht "Duell" in wenigen Tagen auf ein paar Meilen Straße, mit überraschenden Kamera-Einstellungen, dramatischen Wendungen und nur 40 Zeilen Text. Ein Thriller im Geiste Hitchcocks, ein frühes Meisterwerk, meint der Regisseur Martin Scorsese.
Mit der Filmfamilie zum Erfolg
Spielberg baut um sich herum ein festes Team auf, eine Art Filmfamilie, darunter der Komponist John Williams und der Kameramann Janusz Kamiński. Zu Spielbergs bekanntesten Filmen gehören "Der weiße Hai" (1975), "Unheimliche Begegnung der dritten Art" (1977), "E.T. – Der Außerirdische" (1982), "Jurassic Park" (1993), "Schindlers Liste" (1993), "Der Soldat James Ryan" (1998), "Catch Me If You Can" (2002), Lincoln (2012), "Ready Player One" (2018) und die vierteilige Indiana Jones-Reihe (1981–2008).
Steven Spielbergs Vermögen wird auf über drei Milliarden Dollar geschätzt. Trotz allen Erfolgs bleibt er sich aber immer selber treu. Auf Schauspieler Dustin Hoffman wirkt er ganz normal:
Autor des Hörfunkbeitrags: Christian Kosfeld
Redaktion: Gesa Rünker
Programmtipps:
"ZeitZeichen" auf WDR 5 (9.45 Uhr) und WDR 3 (17.45 Uhr) erinnert am 18. Dezember 2021 an Steven Spielberg. Das "ZeitZeichen" gibt es auch als Podcast.
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