Vielleicht ist es diese filmreife Aktion, die dafür sorgt, dass die Räuber wie Helden gefeiert werden. Oder dass britische Elite-Polizisten den Tätern im Anschluss immer dicht auf den Fersen sind. Weil sich kein Drehbuchautor diese Geschichte besser hätte ausdenken können, wird der Überfall auf einen Zug der britischen Royal Mail oft fürs Kino, fürs Fernsehen und für Romane verarbeitet.
"Ihr werdet es nicht glauben, aber sie haben gerade einen Zug gestohlen", lautet die erste Meldung im Polizeifunk. Es geschieht 30 Meilen nordwestlich von London nahe der Ortschaft Cheddington. Mindestens zwölf, wahrscheinlich 15 Männer sind daran beteiligt, die Lok mit dem ersten Waggon abzukoppeln. Mit dem Zug sollten mehrere Millionen Pfund in abgenutzten, nicht registrierten Geldscheinen in die britische Hauptstadt gebracht werden.
Nach und nach werden fast alle Posträuber festgenommen und zu drakonischen Haftstrafen verurteilt. In Deutschland erzielt der 1966 ausgestrahlte TV-Dreiteiler "Die Gentlemen bitten zur Kasse" hohe Einschaltquoten und begründet die Legende von den Posträubern und ihrem spektakulären Coup.
Autorin des Hörfunkbeitrags: Martina Meißner
Redaktion: Gesa Rünker
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