Ohne ihn würde es diesen Text nicht geben - im doppelten Sinne: Wäre Max Planck nicht geboren worden, könnte man sich heute natürlich nicht an ihn erinnern. Hätte er aber auch nicht die Quantentheorie begründet, gäbe es heute vermutlich gar keine Computer, die die Erinnerung an ihn speichern und wiedergeben könnten.
Von Computern ist die Welt freilich noch weit entfernt, als Max Karl Ernst Ludwig Planck am 23. April 1858 in Kiel geboren wird. Dass er sich später der Forschung verschreibt, ist anfangs lange nicht ausgemacht. Denn Planck hat viele Talente: Er spielt Theater, singt im Schulchor und komponiert sogar eine Operette. Sein Mathelehrer allerdings weckt bei ihm das Interesse an der Thermodynamik.
Mit 27 Jahren Professor in Kiel
Nach dem Abitur 1874 beginnt Max Planck das Studium der Physik und Naturwissenschaften - und beendet es mit seiner Dissertationsschrift "Über den zweiten Hauptsatz der mechanischen Wärmetheorie". Im Alter von gerade mal 27 Jahren wird er Professor in Kiel, vier Jahre später folgt er einem Ruf nach Berlin, dem damaligen Zentrum der Wissenschaft in Deutschland.
Grundstein für die moderne Quantenphysik
In Berlin stürzt er sich in die Untersuchung der Strahlung und ihrer Gleichgewichte, will die Gesetze der Thermodynamik auch auf die Strahlung übertragen. 1899 entdeckt er die Naturkonstante "h" - bald plancksches Wirkungsquantum genannt. 1900 entwickelt er die später nach ihm benannte Plancksche Strahlungsformel, die die Ausstrahlung elektromagnetischer Energie durch einen schwarzen Körper beschreibt. Damit legt er den Grundstein für die moderne Quantenphysik.
Die Theorie wird in der Fachwelt heftig diskutiert. Aber mit den weitergehenden Deutungen von Albert Einstein gewinnt die plancksche Quantentheorie in den Folgejahren immer mehr Anhänger. Die erste praktische (und tödliche) Anwendung der Quanten-Physik wird 1945 die Atombombe werden.
Vom Forscher zum Repräsentanten deutscher Physik
Als Planck 1918 den Nobelpreis erhält, hat er sich bereits vom Forscher zum Repräsentanten der deutschen Physik gewandelt.
Nach dem Zusammenbruch des Kaiserreiches führt Planck die deutsche Physik mit der Parole "Durchhalten und weiterarbeiten!" durch die Weimarer Republik. Als die Nazis 1933 die Entlassung aller Juden aus der Wissenschaft verlangen, ordnet sich Planck unter und sagt sich sogar von seinem ehemaligen Freund Albert Einstein los.
Kurz nach Plancks Tod am 4. Oktober 1947 wird die von Kriegs- und Rassenforschung korrumpierte "Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft" nach ihrem ehemaligen Präsidenten in "Max-Planck-Gesellschaft" umbenannt.
Autor des Hörfunkbeitrags: Marko Rösseler
Redaktion: Gesa Rünker
Programmtipps:
ZeitZeichen auf WDR 5 (9.45 Uhr) und WDR 3 (17.45 Uhr) erinnert am 04. Oktober 2022 an den Todestag von Max Planck.
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