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Hans Fallada

5. Februar 1947 - Todestag des Schriftstellers Hans Fallada

Stand: 01.02.2022, 09:44 Uhr

Hans Fallada ist fast sein ganzes Leben lang süchtig: nach Alkohol, Drogen und vor allem nach dem Rausch des Schreibens. Bis heute sind seine sozialkritischen Romane internationale Bestseller.

Hans Fallada ist ein Pseudonym, angelehnt an zwei Märchen der Brüder Grimm. Der Vorname bezieht sich auf "Hans im Glück", "Fallada" auf ein sprechendes Pferd, das die Wahrheit verkündet. Falladas bürgerlicher Name ist Rudolf Ditzen, geboren 1893 in Greifswald als Sohn eines Landrichters. Über erste Pubertätskrisen rettet ihn seine "Lesewut" hinweg.

Hans Fallada, Schriftsteller (Todestag, 05.02.1947)

WDR ZeitZeichen 05.02.2022 14:48 Min. Verfügbar bis 06.02.2099 WDR 5


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Als Jugendlicher leidet Fallada unter Schlafstörungen und Zwangsvorstellungen. Mit 17 unternimmt er einen ersten Selbstmordversuch. Er scheitert - genauso wie ein als Duell getarnter Doppelsuizid: Sein Freund stirbt, Fallada überlebt schwer verletzt. Wegen Unzurechnungsfähigkeit wird die Mordanklage fallengelassen, und er wird in eine Nervenheilanstalt eingewiesen. Immer wieder muss er wegen Diebstahls und Betrugs ins Gefängnis. Er ist drogensüchtig, später greift er zur Flasche.

Durchbruch mit "Bauern, Bonzen und Bomben"

Fallada, Hans *21.07.1893-05.02.1947+ (eigentlich Rudolf Ditzen) Schriftsteller, D Der Schriftsteller Hans Fallada in seinem Arbeitszimmer auf seiner Büdnerei in Mecklenburg. Erschienen in Dame 13 / 1934 Porträt am Schreibtisch

Hans Fallada am Schreibtisch

Der junge Mann verfällt in einen Schreibrausch. Mit seinem Frühwerk hat er jedoch keinen Erfolg. Fallada lernt seine spätere Frau kennen. Auch beruflich geht es bergauf. Nach vielen kleinen Jobs als Anzeigenwerber oder Lokalreporter stellt ihn der Verleger Ernst Rowohlt als Leiter der Rezensionsabteilung ein. Tagsüber Broterwerb, abends Arbeit am eigenen Opus. "Bauern, Bonzen und Bomben", ein Roman über menschliche Gier und das scheiternde Aufbegehren der Bauern gegen zu hohe Steuern wird sein erster Erfolg. Und Fallada will mehr.

Falladas eingängiger, dialogreicher Stil und seine vom Film inspirierten Erzählmuster kommen beim Lesepublikum an. "Kleiner Mann - was nun?" wird 1932 ein Riesenerfolg, auch im Ausland. Fallada beschreibt die Verzweiflung eines jungen Paares während der Weltwirtschaftskrise - ein Massenschicksal in der abstürzenden Weimarer Republik.

Fallada geht 1933 nicht ins Exil

Die Nationalsozialisten setzen ihn nach der Machtübernahme unter Druck. Zeit- und Sozialkritik sind unerwünscht. Obwohl er mit Unterhaltungsromanen gute Verkaufszahlen erzielt, leidet Fallada unter Depressionen. Regelmäßig hält er sich in Nervenkliniken auf, lebt ansonsten zurückgezogen mit seiner Familie in Mecklenburg. Ein Leben im Exil aber lehnt er ab. Fallada macht Konzessionen an die Machthaber. Er nimmt Veränderungen seitens der Nazi-Zensur hin.

Während des Zweiten Weltkrieges folgt der Rücksturz in die Sucht und das Scheitern seiner Ehe. Das Ende der NS-Herrschaft bringt kaum Besserung. Doch noch einmal gibt Fallada alles. In 24 Tagen verfasst er unter Morphium seinen letzten, 866 Typoskriptseiten langen Roman "Jeder stirbt für sich allein". Am 5. Februar 1947 stirbt Hans Fallada. Er hinterlässt an die 30 Romane, von denen viele bis heute im In- und Ausland weiter aufgelegt werden.

Autor des Hörfunkbeitrags: Christoph Vormweg
Redaktion: Gesa Rünker

Programmtipps:

ZeitZeichen auf WDR 5 (9.45 Uhr) und WDR 3 (17.45 Uhr) erinnert am 5. Februar 2022 an Hans Fallada. Das ZeitZeichen gibt es auch als Podcast.

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