Die Produktion des Kinofilms "James Bond jagt Dr. No" kostet eine Million Dollar. Weltweit spielt der Film über 60 Millionen Dollar ein. In Deutschland ist er nach Winnetou der zweiterfolgsreichte Film des Jahres 1963. Der erste Bond- Film ist gleichzeitig der Beginn eines cineastischen Phänomens.
Namensgeber ist ein Vogelkundler
Zunächst ist der Agent aber ein Romanheld. Autor der Bond-Bücher ist Ian Fleming - der den Namen seines Agenten übrigens nicht frei erfunden hat.
Langer Weg vom Roman zum Film
Anfangs verkaufen sich die Bond-Romane schlecht, werden aber dann nach und nach zu Bestsellern. Fleming wird ein vermögender Mann. Aber von der Roman- zur Filmfigur ist es noch ein langer Weg.
50.000 Dollar für die Rechte
David Picker ist der ehemalige Präsident von United Artists. Ein Verwandter rät ihm, die James Bond-Romane zu lesen. Picker hält sie wegen ihrer Mischung aus Abenteuer, Action, Thrill und Sex für einen guten Filmstoff.
Aber er kann die Rechte nicht bekommen. Die hat der kanadische Filmproduzent Harry Saltzman erworben. Der zahlt 50.000 Dollar an Ian Fleming, nur für die Option, innerhalb von sechs Monaten eine Verfilmung auf die Beine zu stellen.
Beginn einer erfolgreichen Partnerschaft
Ebenfalls an den Bond-Rechten interessiert ist der amerikanische Filmproduzent Albert Broccoli, den alle nur "Cubby" nennen. Die beiden treffen sich. Saltzman ist von den Bond-Abenteuern so überzeugt, dass er nach einen Teilhaber mit Gewinnbeteiligung für ihn selber sucht.
So beginnt also die Partnerschaft zwischen Saltzman und Broccoli. Sie erfahren, dass Picker bei der Verfilmung helfen kann, treffen sich mit ihm und nach einer Stunde ist das Geschäft unter Dach und Fach.
Sean Connery ist zunächst nicht auf dem Zettel
Die erste Frage: Wer soll James Bond spielen? Eine Menge Schauspieler kommen in Betracht: Roger Moore, Richard Johnson und David Niven. An Sean Connery denkt zunächst niemand. Er hat bisher kaum hochkarätige Hauptrollen gespielt. Der Schotte hat eine harte Jugend hinter sich, als Kind muss er als Milchbote arbeiten, um die arme Familie zu unterstützen.
Mit 16 meldet er sich bei der Royal Navy. Aus gesundheitlichen Gründen wird er nach drei Jahren ausgemustert. Er poliert Möbel, nimmt am Mr. Universum-Wettbewerb teil und arbeitet als Darsteller in einem Musical und wirkt in ersten Filmen mit. Als er den Graf Wronski in dem BBC-Fernsehfilm "Anna Karenina" verkörpert, fällt er den Talentsuchern von United Artists auf. Seine Stimme und sein durchtrainierter Körper gefallen Broccoli und Saltzman.
Die Dreharbeiten zu "James Bond jagt Dr. No" beginnen am 16. Januar 1962. Die Außenaufnahmen entstehen in Jamaika und die Innenaufnahmen in den Pinewood-Studios nahe London.
Filmgeschichte im weißen Bikini geschrieben
Schon im ersten Film der erfolgreichen Reihe hat Bond bei seiner Jagd auf den Superschurken "Dr. No" eine Menge zu tun. Er trinkt nicht gerührten Wodka-Martini, überlebt mehrere Mordanschläge und begegnet dem ersten Bond Girl, Honey Rider.
Gespielt wird Honey von Ursula Andress. Legendär ist die Szene, wie sie als Muscheltaucherin mit weißem Bikini aus dem Wasser kommt. Andress hat keine großen schauspielerischen Ambitionen. Sie nimmt den Job nur an, weil sie Jamaika kennen lernen will:
25 Filme in 60 Jahren
In "James Bond jagt Dr. No" sind fast alle Bestandteile vorhanden, die den jahrelangen Erfolg ausmachen. Was noch fehlt, sind die netten Spionage-Spielzeuge, die Waffenmeister Q austüftelt und die Sonderausstattungen von Bonds Fahrzeugen. Angefangen vom Schleudersitz bis hin zur Unsichtbarkeit des Autos.
Mittlerweile gibt es 25 James Bond Filme. Der letzte heißt: "Keine Zeit zu sterben". In ihm kommt Bond ums Leben. Doch am Ende des Abspanns heißt es: "James Bond will return".
Autor des Hörfunkbeitrags: Detlef Wulke
Redaktion: David Rother
Programmtipps:
ZeitZeichen auf WDR 5 (9.45 Uhr) und WDR 3 (17.45 Uhr) erinnert am 25. Januar 2023 an den ersten James Bond-Film in Deutschland. Das ZeitZeichen gibt es auch als Podcast.
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