Das Vorbild für Johann Georg Jacobis sensible, weltflüchtige Lyrik war der altgriechische Dichter Anakreon. Deshalb verspotteten ihn die Stürmer und Dränger als bloßen Nachahmer, als "faselnden Empfindler". Neid spielte sicher eine Rolle. Denn in seinen Lesezirkeln tummelten sich die "empfindsamen Frauenzimmer".
Auch seine Frauen-Zeitschrift "Iris", für die Goethe, Lenz und Heinse schrieben, war ein Erfolg. 1784 wurde Johann Georg Jacobi als erster Protestant im katholischen Österreich auf einen Lehrstuhl berufen. In Freiburg im Breisgau förderte er als Professor für schöne Wissenschaften die lokale Dichtkunst und erregte mit einer nicht standesgemäßen Heirat die Gemüter.
Redaktion: Hildegard Schulte