12. März 1888 – Das Diamant-Unternehmen De Beers wird gegründet

1866 findet ein 15-jähriger Junge den ersten Diamanten im heutigen Südafrika. Kurz danach überrollen Schürfer, Händler und Spekulanten die Gegend. Zwei von ihnen gründen 1888 das Unternehmen De Beers, das bald den Weltmarkt für Diamanten kontrolliert.

"Diamands are a girls best friend", hat Marilyn Monroe gesungen. "Diamanten sind die besten Freunde der Frau", weil die vom Liebhaber geschenkten glitzernden Steine bleiben, selbst wenn die Frauen ausgetauscht werden. Eine charmante Form der Altersvorsorge, die in guten Tagen schmückt und in schlechten den Lebensunterhalt sichert.

So zumindest suggeriert es auch die Werbung des Diamanten-Unternehmens De Beers: "A diamond is forever" – "ein Diamant ist für die Ewigkeit". Der 1947 entwickelte Werbespruch wurde zum besten Slogan des 20. Jahrhunderts ausgezeichnet und steht bis heute für den Erfolg des Unternehmens.

Die Gründung des Diamant-Unternehmens "De Beers" (am 12.03.1888) WDR ZeitZeichen 12.03.2023 14:56 Min. Verfügbar bis 12.03.2099 WDR 5

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Der Diamanten-Monopolist

De Beers kontrolliert und dominiert im 20. Jahrhundert den weltweiten Diamantenmarkt. Wo auch immer ein Stein mit einem Viertel, einem oder mehreren Karat – Karat ist die Maßeinheit der Diamanten – verkauft werden, ist mit großer Wahrscheinlichkeit De Beers irgendwo in der Lieferkette beteiligt gewesen.

Dank seiner Marktmacht sorgt De Beers lange dafür, dass die Diamantenpreise stetig steigen. "Davon haben die Gesellschaften etwas, davon haben die Schleifereien etwas, davon hat der Juwelier etwas, davon hat der Endverbraucher und der Schmuckträger etwas. Und das hat eigentlich, dieses Syndikat, dieses De Beers-Kartell so genial gemacht", erklärt Ulrich Freiesleben, Diamanthändler aus Münster.

Der Traum vom schnellen Geld

Die Geschichte des Konzerns beginnt vor Millionen von Jahren mit einem Vulkanausbruch im Süden Afrikas, wodurch sich aus Kohlenstoff Diamanten formen. Dort, am Bett des Oranje-Flusses, greift 1866 ein Farmerssohn nach einem glitzernden Kieselstein, der sich später als Diamant herausstellt. Es ist der erste seiner Art, der in Afrika gefunden wird.

Die Nachricht lockt Abenteurer aus der ganzen Welt an. Sie durchforsten die staubige Erde nach Diamanten oder handeln mit den gefundenen Stücken. Zu den Glückssuchern zählen der britische Pfarrerssohn und spätere Premierminister der Kapkolonie Cecil Rhodes und der Varieté-Künstler Barney Barnato.

Minenarbeiter von De Beers | Bildquelle: picture alliance/United Archives

Cecil Rhodes hat ein Gespür für gute Geschäfte. Er sichert sich systematisch Claims auf der Farm der beiden Brüder Johannes und Diederik de Beer, die der Firma später ihren Namen geben werden. Auch Barney Barnato handelt erfolgreich mit Diamanten und investiert seine Gewinne in Minen.

Aus Konkurrenten werden Geschäftspartner

Aus den Konkurrenten Cecil Rhodes und Barney Barnato werden schließlich Geschäftspartner. Am 12. März 1888 kauft Rhodes die Mehrheit der Aktien an Barnatos Firma. Es ist der Beginn der De Beers Consolidated Mines. Barnato wird im Gegenzug bei De Beers Direktor auf Lebenszeit. Nach heftigen Protesten findet Rhodes die Barnato-Kleinaktionäre mit mehr als fünf Millionen Pfund ab. Ein höherer Scheck ist bis dahin noch nie ausgestellt worden.

"Ein Diamant ist für die Ewigkeit"

In den 1920er Jahren bringt Ernest Oppenheim, Sohn eines jüdischen Zigarrenhändlers aus Hessen, De Beers unter seine Kontrolle. Seine Nachfolger lenken bis 2011 den Konzern. Heute werden Diamanten vor allem in Botswana, in Russland, Kanada, Australien gefördert und Labor-Diamanten machen den natürlichen Diamanten mächtig Konkurrenz. Aber noch immer gehört De Beers zu den größten Unternehmen der Branche und wirbt mit dem Slogan: "A diamont is forever!"

Autorin des Hörfunkbeitrags: Andrea Kath
Redaktion: Matti Hesse

Programmtipps:

ZeitZeichen auf WDR 5 (9.45 Uhr) und WDR 3 (17.45 Uhr) erinnert am 12. März 2023 an die Gründung des Diamant-Unternehmens "De Beers". Das ZeitZeichen gibt es auch als Podcast.

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