Schlaksige Gestalt, dicke Hornbrille und ein geniales Gespür für Hits - das ist Buddy Holly. In seiner kurzen Karriere entstehen weltbekannte Songs, die viele Künstler inspirieren. Die Beatles, die Rolling Stones und Bob Dylan machen nie ein Geheimnis aus seinem Einfluss auf die eigene Laufbahn. Auch Bruce Springsteen hört vor jedem Auftritt Hollys Lieder.
Als Charles Hardin Holly wird er am 7. September 1936 im texanischen Lubbock geboren. Seine Familie ist sehr musikalisch: Die Brüder spielen Violine und Akkordeon, Schwester und Mutter singen. Der Vater fördert seine Kinder und schickt Holly zum Banjo-Unterricht, doch das Instrument gefällt ihm nicht. Mit elf Jahren bekommt er eine Steel-Gitarre und tritt mit seinem Freund Bob Montgomery in der Umgebung auf. Das Duo "Buddy & Bob" hat Erfolg, ist 1955 sogar Vorband für den jungen Elvis Presley.
Peggy Sue statt Cindy Lou
Im selben Jahr entdeckt ihn ein Talentscout bei einer Liveshow des lokalen Radiosenders. "Er hatte Mumm, Entschlossenheit, einfach mehr Drive als die anderen Kids", erinnert sich der Moderator. Es folgt ein Plattenvertrag, doch der erste Hit lässt auf sich warten. 1957 veröffentlicht Holly "That’ll Be the Day" - der Durchbruch für den Rock ’n’ Roll-Musiker und seine neue Band "The Crickets".
Nur vier Monate später folgt der nächste Evergreen, der eigentlich "Cindy Lou" heißen soll. Doch weil Schlagzeuger Jerry Allison seine damalige Freundin beeindrucken möchte, wird der Song kurzerhand nach ihr benannt: "Peggy Sue". Platzierungen in den Top Ten, Touren durch die USA, Australien und England, unzählige Fernseh- und Radioauftritte - es läuft für Holly und die Crickets. Rundum glücklich ist er aber nicht, auch wegen des angespannten Verhältnisses zu seinem Produzenten.
Es zieht ihn - inzwischen verheiratet - nach New York. Seine Frau kommt mit, seine Band bleibt in Texas. Ab 1958 ist Holly solo unterwegs. Er arbeitet an neuen Alben und beginnt als unabhängiger Produzent, andere Künstler zu fördern. Außerdem plant er Schauspielunterricht zu nehmen und ein eigenes Musikstudio zu bauen. Doch dazu kommt es nicht mehr.
Verhängnisvolles Wetter
Es ist Frühjahr 1959, Holly ist auf Wintertournee durch den Mittleren Westen. Es herrschen eisige Temperaturen, dazu heftige Schneefälle, der Tourbus bleibt immer wieder liegen. Doch das Programm ist eng getaktet. Um von Clear Lake schnell zum nächsten Auftritt ins 600 Kilometer entfernte Moorhead zu kommen, chartert Holly ein Propellerflugzeug.
Mit an Bord: seine Kollegen Ritchie Valens und J.P. Richardson alias Big Bopper - und der unerfahrene Pilot Roger Peterson. Schon kurz nach dem Start verliert er im Schneetreiben die Kontrolle über die kleine Maschine, sie zerschellt auf einem Acker. Alle Insassen kommen ums Leben. Holly wird nur 22 Jahre alt.
Autorin des Hörfunkbeitrags: Ariane Hoffmann
Redaktion: Ronald Feisel
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