Bekannt geworden war, dass die Enthüllungsplattform "Wikileaks" hunderttausende Drahtberichte der US-Botschaften in aller Welt an das Außenministerium in die Finger gekriegt hatte.
Ein unzufriedener Stabsgefreiter namens Bradley Manning hatte sie auf einem US-Stützpunkt im Irak heruntergeladen und "Wikileaks"-Gründer Julian Assange zugespielt. Nun wollte der sie veröffentlichen - und zwar mit möglichst großem Effekt. Ins Boot geholt wurden etablierte Medien: neben "The Guardian" auch "Le Monde" aus Frankreich, "El Pais" aus Spanien und "Spiegel Online".
Dass die "Wikileaks"- Hacker sich auf diese Gatekeeper verließen, ist bemerkenswert. Denn sie glauben an die Veränderung des Systems durch totale Freiheit der Information. Ob die Welt jedoch seit "Cablegate" tatsächlich eine bessere ist, darüber streiten die Experten.
Redaktion: Ronald Feisel