Um das Zurschaustellen von Besitz und Bedeutung geht es beim Wiener Opernball schon seit der ersten "Hofopern-Soirée" am 11.12.1877. Kaiser Franz Joseph I. muss das neureiche Bürgertum bei Laune halten. Und da ein Zulassen von Bürgerlichen zu gesellschaftlichen Ereignissen des Adels nicht gewünscht ist, müssen für die Neureichen eigene prunkvolle Veranstaltungen geschaffen werden.
Seit den 1980er Jahren stößt der Wiener Opernball zunehmend auf Kritik. Für Opernballgegner zeigt das Großereignis unter anderem die Verflechtung von wirtschaftlicher und politischer Macht innerhalb der Gesellschaft. Sie demonstrieren am Ballabend jedes Jahr vor den Mauern der Staatsoper.
Redaktion: Michael Rüger