ZeitZeichen

18.05.1941 - Todestag von Werner Sombart

Stand: 30.03.2016, 16:31 Uhr

Er war Zeit seines Lebens eine schillernde und umstrittene Figur: Doch Werner Sombart dürfte das nicht großartig gestört haben. Er war im gerne im Gespräch. Ein Mann voller Widersprüche und Richtungswechsel.

Von Kay Bandermann

In seinem dreibändigen Hauptwerk "Der moderne Kapitalismus" beschreibt er Luxus und Konsumgier als Triebfedern des "kapitalistischen Geistes". Gleichzeitig genoss er alle Annehmlichkeiten des Wohlstands, in den er als Fabrikanten- und Gutsbesitzersohn 1863 hineingeboren wurde.

Ende des 19. Jahrhunderts galt er als "Linker", mehrfach wurden ihm Lehrstühle verweigert, denn er zeigte viel Sympathie für Marx & Co. Später wetterte er gegen Juden und Engländer, drosch derbe rassenhygienische Thesen und biederte sich Hitler an.

Joseph Schumpeter kritisierte Sombarts opulenten, prosaischen Schreibstil als Versuch, seine theoretischen Schwächen zu vertuschen. Tatsächlich hatte er bis zu seinem Tod am 18. Mai 1941 keine einzige Rechenformel oder ein nach ihm benanntes Gesetz hinterlassen. Dafür aber die These, dass der Aufstieg der Textilindustrie im wesentlichen dem Prachtbedürfnis einer Madame de Pompadour zu verdanken sei.

Redaktion: Ronald Feisel

Werner Sombart, Soziologe (Todestag 18.05.1941) WDR ZeitZeichen 18.05.2016 15:20 Min. Verfügbar bis 16.05.2096 WDR 5

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