Seine Oper "Prinzessin Brambilla" gilt 1909 als zukunftsweisend. Aus dem Ersten Weltkrieg kehrt er verwundet zurück, und tritt zum Katholizismus über. Mit seiner Oper "Die Vögel" macht er 1920 Richard Strauss Konkurrenz. Braunfels ist ein Klangmagier. Seine expressive, aufgeladene Musik wird von bedeutenden Dirigenten wie Fritz Busch, Otto Klemperer und Bruno Walter aufgeführt und vom Publikum gefeiert.
1925 wird Braunfels Gründungs-Direktor der Hochschule für Musik in Köln. Die Nationalsozialisten entheben ihn jedoch - als sogenannten "Halb-Juden" - aller Ämter, er bekommt Aufführungsverbot, wird verfolgt. Der Komponist zieht mit seiner Familie an den Bodensee, ins innere Exil. Ein Schweizer Mäzen unterstützt ihn. "Ich spürte, dass, wenn ich mein Land verließe, die wichtigste Wurzel meines Schaffens mit ausrisse".
Braunfels komponiert Tondichtungen für Orchester, Solo-Konzerte, Kammermusik, Geistliche Chorwerke, Opern. 1945 beruft ihn sein Freund Konrad Adenauer wieder zum Rektor der Kölner Musikhochschule. Doch mit seinen tonalen, emotionsgeladenen Werken kann der Komponist sich nicht gegen die zeitgenössische Avantgarde durchsetzen.
Redaktion: Hildegard Schulte