Genau solche aufmunternden Sprüche legte Emil Molt, Besitzer der Stuttgarter Tabakwarenfabrik "Waldorf-Astoria" seinen Produkten während des Ersten Weltkriegs bei. Damit wollte er zum einen den rauchenden Soldaten im Schützengraben Mut machen. Zum anderen wollte er die neue Pädagogik-Ideen seines Freundes Rudolf Steiner unter's Volk bringen.
Molt war ein empathischer Chef - das Wohl seiner rund 1000 Beschäftigten lag ihm am Herzen. Deshalb ließ er nach dem Krieg einen Betriebsrat wählen und kaufte Erholungsheime für seine Arbeiter. Auch die Ausbildung deren Kinder wollte er fördern. Und so errichtete er in einem ehemaligen Ausflugslokal eine Schule - eine, die nicht nur Bildung und Gehorsam vermitteln, sondern auch die Freiheit und Individualität jedes einzelnen Kindes stärken sollte. Leiter dieses Projekts wurde sein Freund Rudolf Steiner.
Am 7. September eröffneten die beiden Männer mit rund 200 Schülern die erste Waldorfschule der Welt in Stuttgart. Erstmals wurden Mädchen und Jungen gemeinsam unterrichtet - ohne Noten und ohne Zigaretten natürlich!
Redaktion: Christoph Tiegel