"Mon fils", hob er milde an, "mein Sohn! Bei Hofe ist man aufmerksam geworden auf Euer Talent. Man schätzt dort Eure geistreichen kleinen Verse. Deshalb, mon fils, gewährt Euch der König gratis Logis in einem seiner Schlösser."
Ab ging es mit dem entgeisterten Nachwuchs-Satiriker in das gefürchtetste aller Gefängnisse: in die Bastille. Seit Römerzeiten war das ein Festungswerk vor den Toren von Paris, später ein Gefängnis, das im Ruf stand, die "Hölle auf Erden" zu sein.
Als Voltaire 11 Monate später freigelassen wurde, trug er in den literarischen Salons von Paris die Krone eines Protomärtyrers satirischer Redefreiheit. Was einer zu sagen hatte, der als Opfer despotischer Unterdrückung durch "die Hölle auf Erden2 gegangen war, das wollten alle wissen. Voltaires publizistische Karriere war gemacht.
Redaktion: Hildegard Schulte