Dann ging 1911 das chinesische Kaiserreich unter, 1917 auch das Zarenreich. 1924 endlich gelang es der buddhistisch geprägten Mongolei, ihre nationale Souveränität zu proklamieren, mehr oder weniger. Die mongolische Verfassung wurde von Russen geschrieben, die Ideologie des Marxismus-Leninismus verankert. Bis 1990 behielten die Sowjets die Kontrolle in dem Satellitenstaat.
Heute ist die Mongolei - mehr als viermal so groß wie Deutschland, doch mit nur gut 3 Millionen Einwohnern - vor allem ein Land der Widersprüche: reich an Rohstoffen, wovon aber primär ausländische Konzerne profitieren. Die Mongolei hat eine der höchsten Alphabetisierungsraten der Welt, obwohl 40 Prozent der Bevölkerung Nomaden oder Teilnomaden sind.
Das riesige Land besteht zu weiten Teilen aus endloser Steppe und Wüste, doch in der Hauptstadt ist die Umweltverschmutzung ein gewaltiges Problem. In slumartigen Jurtenvierteln rund um Ulan Bator leben Hunderttausende unter ärmlichsten Verhältnissen, in primitiven Öfen heizen sie mit Kohle - oder verbrennen Plastik.
Redaktion: Ronald Feisel