An Sachlichkeit war der Völkische Beobachter nie interessiert, nüchterne Berichterstattung nie sein Ziel. Er verstand sich schließlich als Kampfblatt der nationalsozialistischen Bewegung Großdeutschlands.
Ähnlichkeiten zu aktuellen "Fake News"-Phänomenen sind nicht zufällig, die Mechanismen und Mittel die gleichen: Diffamierung und Polemik, Emotionalisierung und Behauptung, schrille Schlagzeilen und krude Verschwörungstheorien - bei denen es nicht um Wahrheitsgehalt ging, sondern um Nützlichkeit für die Propaganda vom heroischen Überlebenskampf des deutschen Volkes gegen dunkle ausländische, sprich: jüdische, Mächte.
Vom obskuren antisemitischen Hetzblättchen aus München, das in der Bayerischen Provinz ein paar tausend Exemplare verkaufte, entwickelte sich der "Völkische Beobachter" so von 1920 an zum Parteiorgan der NSDAP mit Millionenauflage.
Am 3. Januar erschien er erstmals überregional.
Redaktion: Ronald Feisel