Zaghaft zwar, aber immerhin: Bundesbürger durften in die DDR reisen, ohne zuvor langwierig ein Visum zu beantragen, Westberliner konnten einfacher in den Ostteil der Stadt gelangen. Viele nutzen die neue Freiheit, um Verwandte in der DDR zu besuchen.
15 Monate hatten BRD und DDR über das Transitabkommen verhandelt und sich nichts geschenkt. Profiteur war aber zunächst der Osten. Schienennutzung, Straßenbau, Visagebühren: All das ließ man sich von Bonn bezahlen.
Bis 1989 hatten sich allein die Instandhaltungskosten für die Transitwege auf mehr als zwei Milliarden DM summiert. Doch einen vom Westen durchaus beabsichtigten Nebeneffekt des Transitabkommens konnte man nicht mit Geld aufwiegen: West und Ost rückten zusammen.
Bis nach 1989 dann endlich zusammenwachsen konnte, was für Willy Brandt - den Kanzler, unter dem das Abkommen ausgehandelt worden war - ohnehin zusammengehörte.
Redaktion: Ronald Feisel