"Man hörte das Geheul der Frauen, der Kinder Gewimmer, das Schreien der Männer; die einen suchten ihre Eltern, die anderen ihre Kinder, wieder andere ihre Gattinnen mit Rufen zu erreichen.Viele erhoben ihre Hände zu den Göttern, noch mehr behaupteten, es gebe jetzt keine Götter mehr und dies sei die ewig dauernde und letzte Nacht für die Welt.“
Der Zeitzeuge beschreibt erschütternd, wie die blühende Handelsstadt Pompeji an nur einem Tag untergeht. Der Ausbruch des nahen Vulkans wird den rund 15.000 Einwohnern zum Verhängnis. Nach einer stundenlangen Bombardierung des Ortes durch heiße Steine und einem Regen aus Asche schwappen Fluten aus glühender Lava über die Stadtmauer. Wohnhäuser, Tempel, Thermen und Sportplätze versinken, Menschen werden metertief begraben.
Diese Apokalypse wird zum "Glücksfall" der modernen Archäologie. Die Auswirkungen des Vulkanausbruchs konservieren den Alltag im römischen Reich in beispielloser Weise für die Nachwelt. Fast 2000 Jahre wird es dauern, bis die stummen Zeugnisse wieder ans Licht kommen.
Redaktion: Hildegard Schulte