Kennern kommen sie heute eher albern vor, diese letzten Produkte eines 79Jährigen, der sich heftig in eine 28 Jahre jüngere moderne und selbstbewusste Anwältin, Schriftstellerin und Salonlöwin verliebt hat. Zumal Paul Valéry in den 1920er Jahren gerade durch die Ablehnung alles Romantischen, Romanhaften, Gefühlvollen berühmt geworden ist.
Hermetisch nennt man seine schwer zugängliche formvollendete, eher kopflastige Lyrik, die schon Generationen von Romanisten zur Verzweiflung gebracht hat. Doch dieser elitäre Philosoph, Essayist und Poet, dessen Ruhm weit größer ist als die Zahl seiner Leser, wird sogar mit einem pompösen Staatsbegräbnis geehrt.
Redaktion: Hildegard Schulte