Eugen Helmlés Übersetzungen sind legendär, vor allem die von Oulipo-Mitglied Georges Perec. Sein Roman "Anton Voyls Fortgang" musste - wegen des vorgegebenen "Formzwangs" - auch in der deutschen Fassung ohne den Vokal "e" auskommen.
Doch steht der Name Helmlé nicht nur für kunstvolle Wortakrobatik, sondern auch für Versöhnung. Aus seiner Zusammenarbeit mit dem jüdischstämmigen Perec, der seine Familie in deutschen Konzentrationslagern verlor, wurde Freundschaft.
Dotiert ist der auf Initiative des Saarländischen Rundfunks ins Leben gerufene Eugen-Helmlé-Preis mit 10.000 Euro. Nach Sonja Finck 2019 ist dieses Jahr ein Übersetzer aus dem Französischen ins Deutsche an der Reihe.
Die Verleihungsfeier, ein reizvolles deutsch-französisches Literatur-Event mit Lesungen aus dem Original und der Übersetzung, kann dieses Jahr wegen der Corona-Pandemie aber nicht stattfinden.
Redaktion: Michael Rüger