Papst Alexander VI musste eingreifen, um die konkurrierenden Seemächte an den Verhandlungstisch zu zwingen. Schon ein Jahr zuvor hatte er in einer päpstlichen Bulle eine Trennlinie zwischen beiden Einflusssphären verfügt.
100 leguas, umgerechnet 500 Kilometer östlich der Kapverdischen Inseln, sollte die Weltengrenze zwischen den neu eroberten Territorien ursprünglich verlaufen. Der Westen sollte den Spaniern, der Osten den Portugiesen gehören. Nach zähen Verhandlungen erreichte es Portugals König allerdings, dass die Demarkationslinie weiter nach Westen verschoben wurde. So konnten die portugiesischen Konquistadoren in Lateinamerika zumindest Brasilien besetzen.
Holländer, Franzosen oder Engländer wurden in diesem imperialen Geschacher erst gar nicht gefragt. Ganz zu schweigen von den Einwohnern der betroffenen Gebiete.
Redaktion: Hildegard Schulte