Als 1161 der einflussreiche Erzbischof von Canterbury starb, setzte der König Thomas Becket als dessen Nachfolger ein. Im Juni 1162 wurde er zum Priester geweiht und schon einen Tag darauf zum Bischof.
Allerdings hatte Becket den König gewarnt: Als Erzbischof von Canterbury sei er Kirche mehr verpflichtet als dem Herrscher. Und tatsächlich: Wutentbrannt musste Heinrich II. erleben, wie sein ehemaliger Freund in Kirchenfragen zum kompromisslosen Gegner wurde. "Will mich denn niemand von diesem lästigen Priester befreien?" soll er ausgerufen haben - für einige seiner Gefolgsleute ein klarer Befehl: Im Dezember 1170 haben sie Thomas Becket in der Kathedrale von Canterbury ermordet.
Ein Affront, auf den der Papst reagieren musste. Schon nach drei Jahren, am 21. Februar 1173, wurde Thomas Becket heiliggesprochen. Reumütig pilgerte König Heinrich II. zu seinem Grab und ernannte ihn zum wichtigsten Schutzpatron der englischen Kirche. Als der wird er heute noch verehrt, ein Held vieler kirchlicher Legenden und weltlicher Gedichte, Romane und Theaterstücke.
Redaktion: Hildegard Schulte