Nicht zuletzt durch seine "lundi", den montäglichen Leitartikeln, war das fortschrittliche Blatt ein Muss für die europäischen Intellektuellen.
Geboren in Berlin, wuchs Theodor Wolff in einer großbürgerlichen, jüdischen Familie auf. Früh fing er zu schreiben an, verfasste Gedichte, Theaterstücke, Reiseberichte, ging als Korrespondent nach Paris. Berühmt wurde Theodor Wolff mit seinen kritischen Artikeln über einen antisemitisch motivierten Schauprozess, der als Dreyfuß-Affäre in die Geschichte einging. Zurück in Berlin schrieb er mit spitzer Feder gegen Kaiser und Konservative an. Er setzte sich für ein demokratisches Europa ein, gründete eine liberale Partei und warnte vor den Nationalsozialisten.
Kaum saßen sie im Reichstag, musste Theodor Wolff fliehen. 1943 wurde er in Nizza verhaftet und nach Berlin verschleppt. Ein viertel Jahr später war Theodor Wolff tot. Sein Vermächtnis lebt in seinen Schriften und in der wichtigsten Auszeichnung des Zeitungsjournalismus, dem Theodor Wolff-Preis.
Redaktion: Hildegard Schulte
Der wichtigste Journalistenpreis der deutschen Zeitungen, der seit 1962 verliehen wird, trägt seinen Namen. Dieser ist verbunden mit einer klaren Haltung zum Weltgeschehen. Theodor Wolff wurde vor 150 Jahren, am 2. August 1868, in Berlin als Sohn jüdischer Eltern geboren.
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