Sontags Themen waren Fotografie und Medien, Popkultur und Politik, Pornografie und postmoderne Malerei. Während des Krieges in Bosnien-Herzegowina reiste sie nach Sarajewo und inszenierte dort Beckets "Warten auf Godot".
Die Trägerin des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels verehrte Kafka, Walter Benjamin und Roland Barthes, sie hasste George Bush. Immer wieder schrieb sie, eine faszinierend schöne Frau, über die Inszenierung von Gesundheit und den Körperkult in der heutigen Zeit - und die Kehrseite: die Dämonisierung von Krankheit. In ihrem wohl berühmtesten Buch, "Krankheit als Metapher", verarbeitet sie ihre Ängste, Gefühle und Erfahrungen nach einer Brustkrebsdiagnose.
2004 starb Susan Sontag mit knapp 72 Jahren an Leukämie. Wenige Wochen später hat ihre Lebensgefährtin, die Fotografin Annie Leibovitz, schonungslose Aufnahmen aus Sontags letzten Lebenswochen veröffentlicht: nach der Chemotherapie, nackt in der Badewanne, schließlich auf dem Totenbett.
Redaktion: Hildegard Schulte