Doch in der dritten Nacht konnten sich die Sklaven befreien, rebellierten, töteten Kapitän und Koch und wollten zurück nach Afrika segeln - trotz mangelnder nautischer Kenntnisse. Wochenlang irrten sie mit dem Schiff durch die Karibik, gelangten endlich in den Atlantik, vor die Ostküste der USA. Dort wurden sie am 26.8. 1839 von einem Schiff der US Navy aufgebracht.
Man hielt die Amistad, die schon mehrfach gesichtet worden war, für ein Piratenschiff. Die Sklaven wurden inhaftiert und vor ein US-amerikanisches Gericht gestellt. Man warf ihnen Meuterei und Mord vor. Doch es musste auch die grundsätzliche Frage geklärt werden, ob die Afrikaner nach geltendem Recht Sklaven waren, deren Rebellion illegal gewesen wäre, oder unrechtmäßig versklavte freie Menschen, die sich legal mit allen Mitteln gegen ihre Gefangennahme wehren durften.
Der Rechtsstreit zog sich durch alle Instanzen. 1841 sprach der Oberste Gerichtshof den Afrikanern endgültig ihre Freiheit zu.
Redaktion: Christoph Tiegel