Es war anonym erschienen, und erst später erfuhr man: Der Autor hieß Heinrich von Kleist – damals noch völlig unbekannt. Es war sein Erstling, monströs und unspielbar, wie viele glaubten.
Aber diese Meinung über "die Tragödie von der gespenstischen Einsamkeit alles Menschlichen", so Kleist, hat sich geändert. Mittlerweile ist das Stück oft auf der Bühne zu sehen: Die misslingende Liebe suchender, verstörter Jugendlicher oder die todbringende Raserei autoritärer Familienväter sind Themen, die vielleicht erst jetzt in ihrer Brisanz wirklich erkannt worden sind.
Redaktion: Michael Rüger