Aus dieser vielschichtigen Identität heraus, die ihm in der Sowjetunion immer wieder Probleme machte, hat der 1934 in Engels geborene Alfred Schnittke seine Musik komponiert: katastrophische Sinfonien, doppelbödige Filmmusik, grelle Opern, Kammermusik am Rande des Verstummens.
Schnittkes "polystilistische" Ballung von Musikfarben zwischen Palestrina und Stockhausen hat man in der UdSSR (zurecht) als Kritik am System verstanden und boykottiert.
Als er 1990 nach Hamburg zog, war er dennoch berühmt und starb nach mehreren Schlaganfällen mit 63 Jahren.
Redaktion: Hildegard Schulte