Das stimmt und stimmt doch nicht ganz. Tatsächlich geriet das Heidelberger Schloss in seiner mehr als 800jährigen Geschichte öfter ganz buchstäblich in die Schusslinie: Im pfälzischen Erbfolgekrieg wurden einige Türme und Mauern von den Franzosen gesprengt; zuvor, im Dreißigjährigen Krieg, hatte es gleich dreimal den Besitzer gewechselt – entsprechende Blessuren inklusive.
Den Todeskuss gab ihm jedoch Mutter Natur: Am 24. Juni 1764 schlug zweimal hintereinander der Blitz ein, das Schloss brannte lichterloh. So aber konnte das Heidelberger Schloss seine Zweitkarriere starten – als schönste Ruine weit und breit, verehrt zuerst von den Romantikern, heute überrannt von Touristen aus aller Welt.
Victor Hugos Fazit schon damals: "Man könnte fast sagen, der Himmel hat sich eingemischt!"
Redaktion: Michael Rüger