Es ist der hoffnungsvolle Beginn eines sozialistischen Traums. Allende, Arzt und Freimaurer, ist der erste demokratisch gewählte Marxist an der Spitze eines Staates. Doch seine Republik der Arbeiterklasse bleibt eine Utopie.
Nach drei Jahren ist Chile ein gespaltenes Land, die Wirtschaft am Boden. In allen Gesellschaftsschichten finden sich Kritiker an seiner Politik. Und die bekommen mächtige Unterstützung in ihrem Kampf gegen die Linke. Schon vor Amtsantritt Allendes 1970 hatte der damalige US-Sicherheitsberater Henry Kissinger gesagt: "Weshalb sollten wir daneben stehen und zuschauen, wenn ein Land kommunistisch wird, bloß weil seine Bevölkerung verantwortungslos ist?"
Am 11. September 1973 putscht in Chile das Militär unter General Augusto Pinochet und übernimmt die Macht. Salvador Allende begeht an diesem Tag im Präsidentenpalast in Santiago Selbstmord.
Redaktion: Hildegard Schulte