ZeitZeichen

18.07.1910 - Geburtstag des Musikers Oskar Sala

Stand: 01.07.2020, 12:05 Uhr

Mit seinem selbstgebauten Trautonium entwickelte der Physiker und Komponist Oskar Sala die Klang-Kulisse zu mehr als 300 Filmen - darunter die Vögel aus Alfred Hitchcocks gleichnamigem Meisterwerk oder die Wutausbrüche des ketterauchenden HB-Männchens.

Von Niklas Rudolph

Sala studierte Komposition bei Paul Hindemith in Berlin. An der dortigen Rundfunkversuchsstelle, wo speziell für das noch junge Radio komponiert werden sollte, hatte der Ingenieur Friedrich Trautwein eines der ersten elektronischen Musikinstrumente entwickelt.

Sala war so von den elektrischen Möglichkeiten angetan, dass er zum besseren Verständnis Physik studierte und das Instrument weiterentwickelte. Mit dem "Trautonium", das Oskar Sala seine gesamte Karriere über begleite, spielte Sala Musik für die ersten deutschen Tonfilme ein.

Die Nazis interessierte nur, ob sich das Instrument für Massenveranstaltungen nutzen ließe - vor allem aber das Radio erwies sich als das richtige Medium. Oskar Sala bekam eine eigene Sendung für sein selbst entwickeltes "Rundfunktrautonium". Dort spielte er Bearbeitungen von klassischen Stücken und Unterhaltungsmusik.

Schließlich tourte Sala als Solist mit Orchester durch das besetzte Europa. Nachdem er aus amerikanischer Gefangenschaft freigekommen war, spielt er 1954 mit den Berliner Philharmonikern unter Wolfgang Sawallisch. Einige Jahre darauf widmete er sich ganz der Filmmusik.

Redaktion: Michael Rüger

Oskar Sala, Musiker und Physiker (Geburtstag 18.7.1910) WDR ZeitZeichen 18.07.2020 14:47 Min. Verfügbar bis 19.07.2090 WDR 5

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