Als junger Forscher ist der gelernte Mathematiker Mitte der 1950er Jahre an Planung und Bau des ersten deutschen Forschungsreaktors in Karlsruhe beteiligt. Ein Forschungsaufenthalt in den USA bringt ihn auf die Idee des "Kugelhaufenreaktors", eines Reaktortyps, den er für besonders sicher hält. Die Chance, einen Prototyp zu bauen, bekommt er von den Stadtwerken Düsseldorf, die auf Atomkraft setzen.
30 Jahre lang entwickelt und forscht Schulten in der Kernforschungsanlage Jülich bei Aachen an seinem Reaktor-Konzept, mit hunderten von Mitarbeitern und viel staatlichem Forschungsgeld. Der Versuch, die Ergebnisse in einem kommerziellen Kraftwerk umzusetzen, scheitert jedoch spektakulär.
Rudolf Schulten stirbt 1996, doch seine Schüler und Verehrer versuchen bis heute, den Traum von der sicheren Atomtechnik zu verwirklichen.
Redaktion: Michael Rüger