ZeitZeichen

03.02.1943 - Todestag von Rudolf Herzog

Stand: 29.11.2017, 12:40 Uhr

Rudolf Herzog war einer der meistgelesenen Schriftsteller seiner Zeit. Viele seiner Romane wie "Die Wiskottens" (1905), "Hanseaten" (1909) oder "Die Burgkinder" (1911) hatten Millionenauflagen und würden heute an der Spitze aller Bestsellerlisten stehen.

Von Jutta Duhm-Heitzmann

Geboren wurde er als Fabrikantensohn in Barmen bei Wuppertal, arbeitete als Journalist und Gelegenheitsdichter, bis er nach den ersten Erfolgen bequem von seiner Literatur leben konnte.

Mit seinen Büchern traf er einen Nerv. Er schrieb über Personen aus dem besitzenden Bürgertum, oft Unternehmer, die aber der Herkunftsheimat und den einfachen Menschen dort tief verbunden waren, spielte mit Dialekten, voller Humor, spiegelte die Konflikte der Zeit. Dabei stand er fest im konservativ-nationalistischen Lager, auch im und nach dem Ersten Weltkrieg. Sogar Kaiser Wilhelm II. schätzte den Schriftsteller, der sein Freund wurde und ihm noch über seine Abdankung 1918 hinaus die Treue hielt.

Während der Weimarer Republik begann Herzog mit den Nationalsozialisten zu sympathisieren, weil er sich von Hitler die Wiedereinführung der Monarchie erhoffte. Trotz enttäuschter Hoffnungen blieb er auch während der Naziherrschaft und im Zweiten Weltkrieg ein überzeugter deutscher Patriot - Romane schrieb er allerdings nach 1938 nicht mehr. Rudolf Herzog starb am 2. Februar 1943 in seinem langjährigen Wohnort Rheinbreitbach: Die Nachricht von der verlorenen Schlacht bei Stalingrad soll ihn so erregt haben, dass er tot zusammenbrach.

Redaktion: Hildegard Schulte

Rudolf Herzog, Schriftsteller (Todestag 03.02.1943) WDR ZeitZeichen 03.02.2018 14:48 Min. Verfügbar bis 01.02.2028 WDR 5

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