Sein erster Roman "Die Verwirrungen des Zöglings Törleß", der 1906 erschien, war zwar ein großer Erfolg, auch Theaterkritiken gingen ihm ziemlich leicht von der Hand. Aber als er 1918 mit 38 Jahren beschloss, sich nur noch dem Schreiben zu widmen, verurteilte er sich und seine Frau zu einem Leben voller Geldsorgen. Denn er veröffentlichte außer ein paar Novellen und dem Theaterstück "Die Schwärmer" fast nichts mehr.
Seine gesamte Energie floss in einen Roman, in dem er die Erfahrungen einer ganzen Epoche bündeln wollte: "Der Mann ohne Eigenschaften".
Die politische Entwicklung kostete ihn zu viel Kraft: Seine Werke wurden von den Nazis verboten, er selbst zog sich mit seiner Frau 1938 nach dem Anschluss Österreichs in die Schweiz zurück. Als Robert Musil dort am 15. April 1942 starb, war sein großer Roman noch unvollendet.
Und doch zählt "Der Mann ohne Eigenschaften" heute selbst in seiner fragmentarischen Form zu den wichtigsten literarischen Werken des 20. Jahrhunderts.
Redaktion: Ronald Feisel
Robert Musil, österr. Schriftsteller (Todestag 15.04.1942). WDR ZeitZeichen. 15.04.2017. 14:52 Min.. Verfügbar bis 13.04.2097. WDR 5.