Als Kopf der modernistischen Neo-Destour-Partei hatte Habib Bourguiba 1956 die Unabhängigkeit von Frankreich erstritten. Doch der gelernte Anwalt wollte mehr als nur das Amt des Ministerpräsidenten. Am 25. Juli 1957 stürzte er die Monarchie der Beys und erklärte Tunesien zur Republik.
Als Präsident wollte er sein Reformprogramm - vor allem die Stärkung der Frauenrechte und der Bildung - fortsetzen. Doch bald ging es Habib Bourguiba nur noch um den Machterhalt. Tunesien wandelte sich zum Einparteienstaat nach sozialistischem Muster.
Als Autokrat verspielte der Präsident viel von seinem Ansehen - ein Trauerspiel, das sich unter seinem Nachfolger Ben Ali bis zur "Jasmin-Revolution" fortsetzte.
Redaktion: Michael Rüger