In zehn Dialogen porträtiert er Paare aus unterschiedlichen Schichten vor und nach einem sexuellen Abenteuer - wobei der entscheidende Moment im Text durch Gedankenstriche markiert ist. Jeweils eine der Figuren trifft in der nächsten Szene ein neues Objekt der Begierde, bis sich der Kreis am Ende schließt.
Schnitzler ging es dabei weniger um Erotik als um Gesellschaftskritik: Mit bissigem Spott und einer gewissen Melancholie stellt er Verlogenheit, Heuchelei und Doppelmoral dar, zeigt die Liebe als Ware und die Austauschbarkeit der Partner.
Als das Stück 23 Jahre nach seiner Entstehung in Berlin uraufgeführt wurde, war der Skandal beispiellos: Rechte Kreise schürten eine antisemitische Hetzkampagne, die zu einem aufsehenerregenden Prozess führte.
Redaktion: Michael Rüger