Eine dumme Frau? Aus Hilla von Rebays Innenperspektive ist das klare Koketterie. Der gesellschaftliche Blick ist ein anderer. Selbst in Künstlerkreisen hält sich das Vorurteil, dass nur Männer zu wahrem Schöpfertum fähig seien. Halb aus Neigung, halb aus Mangel an lebbaren Alternativen findet Hilla von Rebay schließlich zur Rolle ihres Lebens:
Als begnadete Vermittlerin von Kunst und Kultur begeistert sie den Industriellen Solomon R. Guggenheim für die abstrakte Malerei. Der Tempel für diese erlesene Sammlung steht seit 1959 an der Fifth Avenue in New York, seine spiralförmige Silhouette ist weltbekannt. Doch bis vor kurzem wurde Hilla von Rebays Anteil am Guggenheim Museum totgeschwiegen. Auch den Guggenheim-Nachfahren galt sie eben lange nur als "dumme Frau".
Redaktion: Hildegard Schulte