Mit einem geradezu erdrutschartigen Wahlsieg wird Rajiv Gandhi 1984 zum neuen Premierminister gewählt. 900 Millionen Inder setzen alle Hoffnung auf ihn. Denn er ist der Enkel Jawaharlal Nehrus, der Indien einst als erster Premierminister nach dem Abzug der britischen Kolonialherren in die Unabhängigkeit führte. Und er ist der Sohn der ermordeten Premierministerin Indira Gandhi.
Aber trotz seiner mächtigen Ahnentafel gelingt es Rajiv Gandhi nicht, das Volk zu emanzipieren, die ethnische Vielfalt zu einen, die sozialen Abgründe zu überwinden oder gar das Kastenwesen zu beenden. "Es wachsen immer mehr verzweifelte junge Männer heran, die zu allem bereit sind, weil sie keine Jobs finden."
Im Mai 1991 wird Rajiv Gandhi von einer tamilischen Attentäterin ermordet.
Redaktion: Hildegard Schulte