Beide waren gebürtige Berliner, beide machten nach dem Krieg eine steile Karriere im Opernfach und gastierten weltweit an ersten Häusern und Festivals. Doch nur Prey begab sich - ohne Qualitätsverlust - auch auf das Niveau von Operetten, Fernsehshows und Weihnachtsplatten.
Seine Bühnenpräsenz in der Oper profitierte von dieser Nahbarkeit, die er in seiner Paraderolle, Rossinis Barbier Figaro, sympathisch ausspielte. Und wenn er Franz Schuberts Lieder sang, kam es ihm nicht nur auf schönen Klang oder raffinierte Wortausdeutung an, sondern auf die Herzenswärme und emotionalen Abgründe, die sich da hinter melodiöser Anmut auftun.
Redaktion: Michael Rüger