In den Jahrhunderten seit seinem Ableben am 17. März 461 - auch dieses Datum ist nicht gesichert - haben sich Fakten und Legenden so eng miteinander verwoben, dass manche Historiker heute meinen, sie überlieferten verschiedene christliche Lebensläufe aus einer Zeit, da in Irland noch keltische Mythen die Glaubensvorstellung prägten.
Die Patrick-Legende erzählt von einem Mann, der als Heranwachsender in jahrelange irische Sklaverei gerät und dadurch seine Bestimmung findet: mit apostolischem Eifer ein heidnisches Volk zum Christentum zu bekehren.
Historische Spuren seines Wirkens sind vielleicht das keltische Kreuz, in dem das christliche mit dem nordischen Sonnen-Kreuz vereint sind, und das dreiblättrige Kleeblatt, anhand dessen Missionare die Dreifaltigkeit erklärt haben sollen.
Zum Super-Iren mutiert der Nationalheilige erst im frühen 18. Jahrhundert, als Auswanderer in den Vereinigten Staaten seinen Todestag auf den Straßen zu zelebrieren beginnen. Heute vermittelt der St. Patrick’s Day allerdings weniger das geistige Erbe des Seelenretters als das des Seelentrösters: Des irischen Bierbrauers Arthur Guinness.
Redaktion: Hildegard Schulte