Dass er auf seiner Jungfernfahrt kurz in Bulgarien endete und die letzte Strecke per Schiff erfolgte, störte die 40 Passagiere wenig. Erst seit 1889 ging die Reise ohne Unterbrechung bis Istanbul.
Mit dem Orient-Express begann eine neue Ära des Eisenbahnverkehrs. Schluss mit harten Bänken und schlecht riechenden Wagons. Bereits das Premierenpublikum saß auf Samtsofas, schlief auf Seidenlaken, aß Seezunge mit Silberbesteck und trank aus Kristallgläsern, während die Dampflok den Zug durch sämtliche Länder zog, ohne Unterbrechung.
Was sich die EU seit den 1980er Jahren schwer erarbeitet, war im Orient-Express 100 Jahre vorher Wirklichkeit: das Reisen ohne Grenzkontrollen. Fließendes Wasser und künstliches Licht gehörten zur Ausstattung, ein Komfort, von dem viele Menschen in ihrem Zuhause nur träumen konnten.
Im Mai 1977 verließ der Zug ein letztes Mal Paris gen Istanbul.
Redaktion: Ronald Feisel