Dabei ist er es, der als Liedermacher die politische Fahne hochhält, als Dylan Mitte der 1960er Jahre kein Protestsänger mehr sein will. Phil Ochs‘ "I ain’t marchin‘ anymore" wird zur Hymne der Vietnamkriegsgegner und die von ihm initiierten Antikriegs-Großdemonstrationen 1967 in Los Angeles und New York gelten als Meilensteine der Bewegung.
Doch die Ereignisse des Jahres 1968 - Polizeigewalt gegen friedliche Demonstranten, die Ermordung von Martin Luther King und Robert Kennedy und die Wahl Richard Nixons zum Präsidenten - lassen den hochsensiblen Phil Ochs tief desillusioniert zurück.
Während Kollegen wie Joan Baez, Neil Young oder Pete Seeger ihn weiter bewundern und seine Lieder singen, kämpft er mit seinen inneren Dämonen - und verliert: 1976 nimmt er sich das Leben. 1998 wird er in die Liste der Künstler aufgenommen, die "die Welt in Brand setzten - während niemand zuhörte."
Redaktion: Michael Rüger