Als Florence Nightingale 1820 geboren wird, sind Krankenhäuser Orte des Siechtums.Hände waschen? Besteck desinfizieren? Sterile Wundverbände? Wozu? So eine Amputation ist eine ordentliche Sauerei. Die Sägespäne auf dem Holzboden saugen das Blut auf, das muss reichen.
Wer sich bei der Operation nicht eine Blutvergiftung eingefangen hat, stirbt ziemlich sicher an der Durchfallerkrankung Ruhr, Typhus oder einer beliebigen anderen Seuche, die er sich im Krankenbett einfängt.
Florence Nightingale aber revolutioniert die Krankenpflege. Sie sorgt dafür, dass die Todesrate in Lazaretten von 42 auf 2 Prozent sinkt, treibt Gesetzesinitiativen zur Kanalisierung von Privathäusern voran, und damit die Lebenserwartung um 20 Jahre nach oben. Ihr Rezept: Hygiene. Ihre Waffe: Statistik.
Die begabte Mathematikerin nutzt riesige Zahlenkolonnen über Krankheitsverläufe und Verbreitung von Seuchen, und erstellt anschauliche Grafiken daraus - heute Standard, damals revolutionär. Sie wusste: Statistik kann Leben retten. Statistik und Sauberkeit.
Redaktion: Ronald Feisel