Schon als junge Fotografin verfolgt sie hartnäckig ihre Ziele: 1990 ist sie die erste festangestellte Fotografin bei der European Pressphoto Agency und gerade 24 Jahre alt. Sie ist spezialisiert auf Sport- und Gesellschaftsfotografie. Sie bequatscht ihren Chef aber so lange, bis er sie 1992 in den Jugoslawien-Krieg schickt.
Von 2002 an fotografiert sie aus Kriegs- und Krisengebieten dann für die Nachrichtenagentur AP. Fast zwanzig Jahre nach ihrem ersten Kriegseinsatz wird Anja Niedringhaus bei einem Attentat in Afghanistan getötet. Im Land, das sie so sehr liebte.
Am 4. April 2014 begleitet sie einen Wahlkonvoi in der Provinz Chost am Vortag der Präsidentschaftswahl. Mit den Worten "Allahu Akbar" eröffnet ein afghanischer Polizist mit einem Maschinengewehr das Feuer auf den Wagen, in dem Anja Niedringhaus und ihre AP-Kollegin Kathy Gannon sitzen. Die Fotografin ist sofort tot. Ihre Kollegin überlebt schwer verletzt.
Redaktion: Hildegard Schulte