Ob privatisierte Staatsbetriebe wie die Telekom oder ambitionierte High-Tech-Gründung: Selbst Börsenmuffel riskierten plötzlich viele Tausend Mark und zockten mit Aktien von Firmen, deren Geschäftsinhalt zweitrangig schien. Hauptsache, der Name klang irgendwie "zukunftsträchtig".
Hinter jeder "dotcom"-Gründung der "New Economy" vermuteten vermeintliche "Börsengurus" das nächste Microsoft oder Apple. Die Börsenkurse waren Gesprächsthema im Büroalltag oder auf Partys.
Um den technologiegetriebenen Firmen ein eigenes Marktsegment zu geben, wurde am 10. März 1997 der so genannte "Neue Markt" geschaffen. Schon bald gehörte der Index "Nemax50" in jeden Börsenbericht. Der Aktienhype erreichte im März 2000 seinen Höhepunkt.
Schon ein Jahr später platzte die Spekulationsblase. Ernüchterung war die Folge; viele Unternehmenskonzepte erwiesen sich als "heiße Luft". Pleiten, Kursstürze und Betrugsverfahren folgten.
Redaktion: Hildegard Schulte