Heiner Müller, 1929 in Sachsen geboren, zählte zu den bedeutendsten deutschsprachigen Dramatikern der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Daneben arbeitete er als Dramaturg, Regisseur und zuletzt als Intendant des Berliner Ensembles.
In seinen Stücken erzählte er von den Brüchen und Widersprüchen in der DDR und den Hoffnungen auf eine bessere Zukunft. Als ihn das in Konflikt mit der Kulturbürokratie brachte, verlegte er sich auf die Bearbeitung antiker und historischer Stoffe. Er wollte keinen fröhlichen Applaus, sondern das Publikum verstören.
Heiner Müller, "der Wanderer zwischen den Welten", starb 1995 an Krebs. Für die einen "der rote Riese", für andere der "Oberlehrer und Visionär", gleichgültig ließ er niemanden. Die Totenfeier für ihn im vollbesetzen Berliner Ensemble war ein Ereignis.
Redaktion: Ronald Feisel