Gebirtig schrieb Kinder-, Arbeiter- und Liebeslieder, über das Leben im Stadtviertel Kazimierz und die Jahreszeiten, er erzählte von Gaunern, Liebespaaren, Rabbis und Fabrikarbeitern. "Tagsüber hobelte er an Möbeln, nachts am jiddischen Lied", sagten Zeitgenossen.
Seine Melodien komponierte er auf einer kleinen Flöte. Den Holocaust sah er 1938 in "Undzer shtetl brent - Unser Städtchen brennt" voraus. 1942 wurde Gebirtig im Krakauer Ghetto erschossen.
Heute werden Mordechaj Gebirtigs Lieder nicht nur von Klezmer-Musikern wie dem Bester-Quartet interpretiert, auch von Liedermachern wie Wolf Biermann oder dem amerikanischen Folk-Punk-Barden Daniel Kahn.
Redaktion: Hildegard Schulte