ZeitZeichen
05.07.1973 - Militärputsch in Ruanda
Stand: 26.05.2018, 16:46 Uhr
Kaum ein anderes Land der Welt ist kollektiv so traumatisiert von einem Genozid wie Ruanda: Der Völkermord vieler Täter aus der Hutu-Mehrheitsbevölkerung an den Tutsi 1994 mit bis zu einer Million Toten - bei damals 7,5 Millionen Einwohnern - prägt den ostafrikanischen Staat bis heute.
Von Thomas Pfaff
Die Vorgeschichte des monströsen Verbrechens hat viel zu tun mit der deutschen und belgischen Kolonialzeit. Denn "Hutu" und "Tutsi" waren vor der Kolonialherrschaft keine Kategorien, in denen die Menschen aus Ruanda dachten.
Erst deutsche Rassentheorien und später das belgische Gegeneinander-Ausspielen der Volksgruppen ließen diesen Gegensatz entstehen.
Der Militärputsch von 1973 kann im Rückblick als Chance gelten, die spätere Eskalation zu verhindern. Doch sie wurde nicht genutzt.
Redaktion: Michael Rüger